Hier sehen Sie eine tabellarische Auflistung einiger Therapieziele, als Beispiel für den Einsatz und die Aufgaben eines Therapiebegleithundes und der Fördermaßnahmen. Sollte Ihnen diese Tabelle nicht reichen, um sich ein Bild von hundegestützter Therapie machen zu können, so finden Sie die Fördermaßnahmen auch noch einmal visuell dargestellt unter Bilder. Der Einsatz des Hundes ist immer abhängig vom Patienten, der Diagnose, den Fähigkeiten und Interessen des Patienten. Für jeden Patienten wird, ggf. nach Absprache mit dem Patienten, Angehörigen, Pflegenden, Ergotherapeuten u.a., eine individuelle Therapieplanung erstellt.
Therapieziel | Fördermaßnahmen |
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Erhöhung der Selbstwirksamkeit | Der Hund macht was der Patient sagt |
Selbstbewusstseinsaufbau | Mit dem Hund Situationen bewältigen |
Förderung des Selbstvertrauens | SelbstvertrauensBewältigen von Situationen gibt Selbstvertrauen |
Selbstwertgefühl steigern | Patient hilft den Hund zu versorgen, der Patient fühlt sich gebraucht und nützlich |
Konzentration | Patient konzentriert sich auf den Hund, Übungen werden immer länger, Beispiel: Agility Parcours |
Aufmerksamkeit | Patient achtet nicht nur auf sich, sondern zusätzlich noch auf den Hund, kann über den Hund Rückschlüsse auf eigenes Verhalten ziehen |
Vertrauensaufbau | Mit dem Hund die Welt erkunden, über den Hund Vertrauen zu anderen Menschen aufbauen |
Basale Stimulation | Der Hund leckt z. B. Ketchup von den Ellenbogen, Patient legt sich auf den Hund, der Patient fühlt Körpergrenzen und lässt Körpernähe zu |
Mobilisation | Mit dem Hund spazieren gehen, wenn man es für sich selbst nicht tun würde, sich nach einem Ball bücken, etc |
Motivation | Ein wedelnder Hund freut sich und ist dankbar, wenn man sich mit ihm beschäftigt, wer kann da nein sagen |
Grobmotorik | Ball werfen, Kommandos geben und ausführen |
Feinmotorik | Leckerchen verstecken, durch die Futterschlange, auf den Hund zurollen, Leckerchen nach Grösse und Form sortieren |
Angstabbau | Sich gemeinsam mit dem Hund den Situationen stellen, entdecken und bewältigen |
Verbesserung des Sozialverhaltens | Absprachen treffen, warten bis man an der Reihe ist, Rücksicht nehmen, nicht nur auf den Hund, auch auf andere Teilnehmer der Einheit |
Soziale Kompetenz stärken | Durch Umgang mit dem Hund ohne Druck Regeln, Werte und Normen lernen, welche später leicht übertragen werden können |
Erhöhung der Teamfähigkeit | Mensch und Tier arbeiten zusammen, bauen eine Beziehung auf, wodurch die Skepsis in einer Gruppe zu arbeiten abnimmt, Patienten bauen Häuser für den Hund, kochen, spielen |
Aufhebung der Isolation | Der Hund bietet ein Gesprächsthema losgelöst von Krankheit und Diagnose, auch noch nach der Einheit, er ist eine Brücke zwischen den Menschen |
Alltagsstruktur | Den Tagesablauf für den Hund planen, organisieren und auf die richtige Durchführung achten, spielerischer Umgang mit Grenzen und Regeln |
Entspannung | Mit dem Hund kuscheln und schmusen. Auf dem Hund liegen und sich entspannen, ihm beim Spielen beobachten, mit ihm raus in die Natur |
Visuelle Wahrnehmung | Hund wird beobachtet, was macht der Hund, in Hellen oder auch mit Leuchthalsband im Dunkeln |
Auditive Wahrnehmung | Hund läuft mit Klingel und muss geortet werden, oder ohne Klingel und man muss lauschen, was machst der Hund |
Regelakzeptanz | Auch beim Hund müssen Regeln beachtet werden, diese müssen verstanden werden und lassen sich hinterher leicht auf andere soziale Situationen anwenden. Mit dem Hund lassen sich Regeln bildlich verdeutlichen und spielerisch umsetzen, das Gelernte wird dann auf andere Menschen übertragen |
Sprachanregung | Über den Hund reden, sich Geschichten erzählen lassen, den Hund mit Tricks in die Geschichten einbauen |
Realitätsbewusstsein | Der Hund hält Patienten durch Körperkontakt bei der Sache. Er hat Bedürfnisse um die man sich kümmern muss |
Stimmung verbessern | Der Hund darf Fehler machen und spielt den Clown, er ist immer empatisch und bereit unvoreingenommen zu spielen, er reagiert auf Stimmungen |
Durchsetzungsvermögen | Mit dem Hund „nein“ sagen üben, lernen das Worte eine Auswirkung haben |
Körperspannung | Spastiken lockern durch Lagerung am Hund, Hund sucht Leckerchen in Körpernähe, Hund leckt und lockert somit bestimmte Körperstellen, zum herstellen von Körperspannung wird z. B. Spielzeug gerollt |
Trauerbewältigung | Nähe, Empathie, Trost durch Körperkontakt und Körpernähe, der Hund als Zuhörer, Geheimnisbewahrer, Freund. Auch lockt ein Hund schon schnell mal ein Lächeln ins Gesicht. Der Hund wertet und verurteilt nicht. |